Das Kyoto-Defizit
Österreichs müsste mehr als ein Viertel seiner Treibhausgase reduzieren
Gemäß Kyoto-Protokoll und den internen EU-Vereinbarungen darf Österreich im Durchschnitt über die Jahre 2008 bis 2012 nur 68,7 Millionen Tonnen Treibhausgase, gemessen in CO2-Äquivalenten (CO2e), emittieren. Wird dieses Ziel im Inland nicht erreicht, so sind aus dem Ausland Emissionsrechte zuzukaufen.
Die aktuellsten Emissionsdaten von 2005 zeigen jedoch, dass Österreich in diesem Jahr bereits 93,2 Millionen Tonnen emittiert hat, das sind 18,1 Prozent über dem Referenzjahr von 1990 mit 78,9 Millionen Tonnen. Mit dem Kyoto-Reduktionsziel von 13 Prozent ergibt sich somit ein tatsächlicher Reduktionsbedarf von 31,1 Prozent gegenüber den Emissionen von 1990.
Ausgehend vom Emissionsüberschuss von 24,5 Millionen Tonnen („Kyoto-Defizit“) im Jahr 2005 könnte in der Kyoto-Zielperiode 2008 – 2012 das jährliche CO2-Defizit 20 bis 30 Millionen Tonnen erreichen.
Für die österreichische Klimastrategie wird ein Zukauf von 9 Millionen Tonnen Emissionsrechten pro Jahr vorgeschlagen, um die österreichische Kyoto-Bilanz auszugleichen.
Das würde gegenüber den für 2005 verfügbaren Emissionswerten einen inländischen Reduktionsbedarf von durchschnittlich 15,5 Millionen Tonnen für die Jahre 2008 bis 2012 erfordern.
Wie schwierig für Österreich die Erreichung des Kyoto-Ziels sein wird, ist aus der nebenstehenden Abbildung ersichtlich. Die roten Markierungen zeigen den erforderlichen Anpassungspfad für die inländischen Emissionen.